Im Jahre 1987 wurde in Kellinghusen die Innenstadt neu gestaltet.
Das Bürgerhaus wurde errichtet und der heutige obere Marktplatz sowie der untere Marktplatz wurden neu gestaltet. Außerdem wurde aus dem oberen Teil der Hauptstraße eine Fußgängerzone.
Im Rahmen dieser Neugestaltung und der bevorstehenden Festlichkeiten der Eröffnung des Bürgerhauses und des Abschlusses der Arbeiten an der Innenstadtumgestaltung wurde die Idee geboren, erstmalig in Kellinghusen einen Töpfermarkt zu veranstalten.
Wesentliches Ziel des Töpfermarktes sollte es u.a. sein, einen Link zu der langjährigen Tradition der Stadt Kellinghusen als überregional bekanntes Fayencenzentrum und der heutigen modernen Keramik zu schaffen und so ein Forum für zeitgenössische Keramik zu bilden.
Die damalige Ratsversammlung der Stadt hat diesen Vorschlag äußerst positiv aufgegriffen und war gerne bereit Mittel für die Durchführung des 1. Kellinghusener Töpfermarktes bereit zu stellen.
Mit der Planung, Organisation und Durchführung des Marktes wurde das Tourismus- und Kulturbüro der Stadt in Zusammenarbeit mit dem Kellinghusener Fayencenmuseum beauftragt.
Auf Grund des überwältigenden Erfolges des 1. Töpfermarktes im Jahre 1987 wurde durch den Rat der Stadt beschlossen, den Töpfermarkt zu einer regelmäßigen jährlichen Veranstaltung zu machen.
Seit 1987 findet nunmehr jährlich, immer am 2. Wochenende im August der Kellinghusener Töpfermarkt statt.
Auf dem oberen und unteren Marktplatz vermittelt der Markt einen jährlich wechselnden Einblick in das keramische Schaffen.
Von künstlerisch gestaltete Einzelstücken, funktionales Gebrauchsgeschirr, Öfen und Pflanzgefäßen bis hin zu Sammlerstücken und dem kleinen Geschenk ist alles vertreten.
Der Töpfermarkt wird alljährlich von einem Unterhaltungsprogramm für Erwachsene und Kinder, sowie Handwerksvorführungen und einer Keramikausstellung im Museum begleitet.
Die ca. 65 teilnehmenden Töpferinnen und Töpfer werden von einer Fachjury ausgewählt und kommen aus dem gesamten Bundesgebiet.
In jedem Jahr wird ein Gastland festgelegt, um den dort wirkenden Keramikerinnen und Keramikern die Gelegenheit zu geben, ihre Werke und Produkte vorzustellen und zu verkaufen.
Auch Töpferinnen und Töpfer aus dem naheliegenden Ausland werden sehr gerne auf dem Markt gesehen.
Seit mehr als 20 Jahren wird der Kellinghusener Töpfermarkt von dem sogenannten Töpfermarktbecher begleitet.
In jedem Jahr fertigt dazu eine der Kellinghusener Fayencenwerkstätten einen besonderen Jahresbecher, der in streng limitierter Auflage (in den Anfangsjahren 200 Stück, heute 100 Stück) interessierten Sammlern zum Verkauf angeboten wird und in der Regel innerhalb weniger Stunden vergriffen ist.
Im Jahre 2012 erlebte der Töpfermarkt eine organisatorische Veränderung.
Nachdem die Stadt Kellinghusen 26 Jahre den Töpfermarkt verantwortlich ausgerichtet hat, legte sie die Verantwortung für die Planung, Durchführung und Organisation in die Hände eines Vereines, des Keramik Centrums Kellinghusen e.V.
Höhepunkte in den 28 Jahren waren u.a. folgende Sonderausstellungen:
1988 Salzglasur – Preisträger des Wettbewerbes der Kannenbäckerstadt Höhr-Grenzhausen –
1989 Seltene Fayence aus Schleswig-Holstein – 225 Jahre Kellinghusener Fayence –
1990 Jon Middlemiss – Keramikkunst aus England
1993 Die Konstanzer Sammlung – Gefäßkeramik der Bürgeler Kunstkeramischen Werkstatt Carl Fischer –
1994 Karlsruher Majolika – Keramik der 20er jahre –
1996 Auf Ton gemalt – Fliesen aus der Sammlung Drechsel –
1997 Keramiken der Elmshorner Steingutfabrik C&E. Carstensen
1998 Keramiken der zwanziger Jahre aus den Steingutfabriken Velten-Vordamm
2000 Übersicht über die historische Entwicklung des Ziegels und vermittelt Einblicke in die Technik von Formung und Brand
2002 Englische Keramikfiguren des 19. jahrhunderts
2004 Keramik aus Tschechien
2005 Jan Kollwitz – Japanische Keramik –
2008 north meets east
2013 Eva Koj und Britta Hansen
2014 Jubiläum 250 Jahre Fayencenstadt Kellinghusen